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FLims Laax Segnesböden

Wer Flims-Laax hört, denkt vermutlich zuerst an schneebedeckte Gipfel, endlose Traumabfahrten und ein Paradies für Freerider. Und ja, das stimmt natürlich auch, aber die Region hat noch so viel mehr zu bieten – vor allem im Sommer.  

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Schon bei der Ankunft war da dieses Gefühl von „WOW, hier bleib ich erstmal stehen und atme alles in mich auf.“

Zwischen türkisblauen Seen, imposanten Kalkwänden und dichten Wäldern, die sich im Oktober langsam golden färben, fühlt sich diese Region wie ein riesiger Abenteuerspielplatz an. 

Flims und Laax habe ich auf ganz unterschiedliche Weise erlebt: mit dem Rad zu glitzernden Seen und der beeindruckenden Rheinschlucht, beim Wandern entlang des rauschenden Wasserwegs „Trutg dil Flem“, auf dem historischen Pinut-Klettersteig – der mich mit meiner Höhenangst ordentlich herausgefordert hat – und schließlich mitten durch das UNESCO-Weltnaturerbe Tektonikarena Sardona bis ins stille Hochtal von Bargis. 

Bisher war ich nicht oft in der Schweiz, aber nach diesen Tagen weiß ich: Ich sollte definitiv öfter hierher zurückkehren. Es ist der Mix aus imposanter Natur, abwechslungsreichen Wegen und dieser fast endlosen Stille, die man sonst nur selten findet. Vielleicht liegt es auch daran, dass man hier automatisch ein wenig langsamer wird und die Umgebung bewusster wahrnimmt. 

Vier Tage voller Outdoor-Abenteuer liegen hinter mir – und damit auch Du die Schönheit dieser Region erleben kannst, stelle ich Dir im Folgenden meine liebsten Wanderungen und Outdooraktivitäten in Flims-Laax-Falera vor. 

Unterwegs auf dem unteren Segnesboden
der Untere Segnesboden in Flims

Fakten über Flims-Laax-Falera

Wo liegt die Region Flims-Laax-Falera eigentlich? 

Die Destination Flims-Laax-Falera liegt im Schweizer Kanton Graubünden, nur etwa 30 Minuten von Chur entfernt, und ist somit nah an der Österreichischen Grenze. Die Region erstreckt sich auf einer sonnigen Hochebene zwischen 1.000 und 3.000 Metern und ist sowohl im Sommer als auch im Winter ein echtes Outdoor-Paradies. 

Die drei Orte Flims, Laax und Falera liegen nur wenige Minuten voneinander entfernt und ergänzen sich perfekt: 

  • Flims – der charmante, etwas ruhigere Ausgangspunkt mit türkisblauen Seen und dem berühmten Caumasee,
  • Laax – moderner, jung, mit internationalem Flair und ideal für alle, die Action lieben, 
  • Falera – das kleine, traditionelle Dorf mit einem besonders schönen Blick ins Tal. 
Holzhütten in Flims
Genauso wie man sich die Schweiz vorstellt

Was macht die Region so besonders?  

Flims-Laax-Falera ist ein Ort, an dem Natur, Nachhaltigkeit und Erlebnis eng miteinander verwoben sind. Die Region liegt mitten im UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona und nirgendwo, sonst lässt sich die Entstehung der Gebirgsketten so eindrucksvoll beobachten wie hier. 

Doch Flims-Laax-Falera ist weit mehr als ein geologisches Paradies: Zwischen türkisblauen Seen, imposanten Bergflanken und der beeindruckenden Rheinschlucht bietet die Region eine Naturkulisse, die sowohl Ruhe als auch Abenteuer verspricht. 

Was sie zudem besonders macht, ist das gelebte Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Ob in der Energieversorgung, bei der Gastronomie oder auf den Wanderwegen. Viele Hotels, Bergbahnen und Restaurants setzen konsequent auf erneuerbare Energien, regionale Produkte und sanften Tourismus. 

Flims-Laax-Falera in Zahlen

  • 250 km beschilderten Wanderwegen
  • 330 km ausgewiesene Bike-Strecken
  • Skateparks & Freestyle Academy
  • 1 Klettersteig 
  • Klettergarten mit 42 Routen 
  • 1 Hochseilgarten 
  • Viele Wasserquellen zum Baden 
  • Über 224 km Pistenkilometer 
  • Freestyle: 5 Snowparks + 10 gelb markierte Freeride Routen 
  • Über 100 km Winterwander- und Spazierwege  
  • 62 km Langlaufloipen 
Ich am Chaumasee
ruhige Idylle im Herbst am Chaumasee

Wandern und Biken zwischen türkisfarbenen Seen und tiefen Schluchten  

Wusstest du, dass die Schweiz auch das “Wasserschloss Europas” genannt wird? Tatsächlich gibt es kaum nirgends so viele Seen und Quellen wie hier. Also noch ein weiterer Grund sich hier die schönen Bergseen und die Gegend zwischen Flims und Laax anzuschauen

Mit dem Rad durch den Flimser-Wald zu Crestasee, Rheinschlucht & Caumasee  

Am ersten Tag wollte ich es langsam angehen lassen, also habe ich mir ein Rad geschnappt und bin los – auf eine kleine Entdeckungstour, die sich schnell als perfekter Einstieg in die Region entpuppt hat. Denn innerhalb von zwei Stunden bekommt man hier einen wunderschönen Einblick, in das, was die nächsten Tage auf einen wartet.

Übersicht der Tour

Zeit

1,5 Stunden

Distanz

15 Kilometer

Höhenunterschied

300 Hm ↑↓

Schwierigkeit

Leicht

Anforderungen

Zeit für Fotos und Seele baumeln lassen

Startpunkt

Flims Dorf

Stop 1: Der idyllische Crestasee 

Nur wenige Minuten vom Flims entfernt liegt der Crestasee, ein kleiner Natursee mitten im Wald. Umgeben von Bäumen, glasklarem Wasser und einer ruhigen Atmosphäre wirkt er wie ein verstecktes Juwel. Besonders morgens, wenn der See noch ganz still daliegt, entfaltet er eine unglaublich schöne Stimmung. Wenn du zwischendurch mal durchatmen magst, ist das hier der perfekte Ort, um ein paar Stunden zu Relaxen und zu Schwimmen. Wenn du magst, kannst du hier auch noch die Felsbachschlucht erkunden.
(Eintrittspreis Naturbad: Tagesticket Erwachsene: Fr. 7.– , Kurzschwimmen (1H): Fr. 3,- nur in der Hauptzeit ca. Juni bis September) 

Stop 2: Die Rheinschlucht – der “Schweizer Grand Canyon”  

Vom Crestasee geht es weiter zur Rheinschlucht, bzw. zur Aussichtsplattform Il Spir. Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis, aber der wahre Wow-Moment kommt an der Aussichtsplattform: Die Schlucht liegt tief unter mir, der Rhein schlängelt sich türkis-grün durch die gewaltigen Felswände. Kein Wunder, dass dieser Ort auch “Schweizer Grand Canyon” genannt wird. Kaum zu glauben, dass diese Landschaft durch einen gewaltigen Bergsturz vor über 10.000 Jahren entstanden ist. Für mich einer dieser Orte, an denen man sich plötzlich ganz klein fühlt. 

Exkurs: Ein Ort voller Geschichte 

Vor rund 10.000 Jahren ereignete sich in der Region Flims-Laax eines der größten geologischen Ereignisse der Alpen: der Flimser Felssturz. Der Bergsturz riss etwa 13 Kubikkilometer Kalkfels (ca. 13 Matterhörner) in die Tiefe. Aus dem riesigen Trümmerfeld entstanden unzählige bizarre Felsformationen, steile Klippen und tiefe Schluchten. Zwischen den Schutthäufen sammelten sich Wasserbecken, die heute als türkisblau schimmernde Seen wie der Crestasee oder Caumasee bekannt sind. 

Der Flimser Felssturz ist also nicht nur ein geologisches Spektakel, sondern auch der Grund, warum diese Region zu einem so abwechslungsreichen Outdoor-Paradies geworden ist.

Stop 3: Der türkisfarbene Caumasee  

Zum Abschluss meiner kleinen Erkundungstour in Flims wartete der wohl bekannteste See der Region: der Caumasee. Mit seinem türkis-blauen Wasser sieht er fast aus, als läge er irgendwo in der Karibik – nur eben eingerahmt von Bergen und Wäldern. Auch wenn es im Herbst schon etwas frisch zum Baden ist, lohnt sich ein Spaziergang am Ufer allemal. Im Sommer kannst du hier SUPs oder Boote ausleihen und dir einen wirklich schönen Tag am See machen.
(Eintrittspreis: Tagesticket Erwachsene: Fr. 9.–  mit Gästekarte, Fr. 18,- Normalpreis – nur in der Hauptzeit ca. Juni bis September) 

Blick in die beeindruckende Rheinschlucht bei Flims von oben
Die beeindruckende Rheinschlucht von oben
Cestasee mit Berge im Hintergrund
Der Cestasee, ein stilles Juwel zum Chaumasee
Tiefblauer Chaumasee
Auch im Herbst eine schöne Anlaufstelle

Wanderung auf dem Wasserweg Trutg dil Flem 

Hast du dich eigentlich schon einmal gefragt, wie die Alpen entstanden sind? 
Wenn nicht, dann wird dir diese Wanderung ziemlich sicher den ein oder anderen Gedanken in die Richtung leiten.

Der Trutg dil Flem ist einer der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderwege der Region Flims-Laax-Falera. Er folgt dem wilden Bergbach Flem vom Hochgebirge bis hinunter ins Tal und verbindet auf beeindruckende Weise Natur, Geologie und moderne Brückenarchitektur. Kaum ein anderer Weg zeigt so eindrucksvoll, welche Kräfte hier einst gewirkt haben – und immer noch wirken. 

Übersicht der Wanderung Trutg dil Flem in Flims

Zeit

ca. 4-5 Stunden

Distanz

ca. 15 Kilometer

Höhenunterschied

70 Hm ↑ 1100 Hm ↓

Schwierigkeit

mittel

Anforderungen

Trittsicherheit

Startpunkt

Bergstation Nagens Sura

Hinein ins UNESCO-Weltnaturerbe – wo Geologie lebendig wird 

Die Tour startet an der Bergstation Nagens Sura, die du bequem mit der neuen FlemXpress-Gondel (Ticket ab CHF 61.30) erreichst. Schon beim Aussteigen bleibe ich kurz stehen – umgeben von dieser stillen, rauen Bergwelt, starre ich fasziniert die leicht angezuckerten Berggipfel an.
Ich bin an einem typischen Herbsttag unterwegs: der Nebel kommt und geht, als würde die Landschaft mit mir Verstecken spielen.  

Zuerst führt der Weg ein Stück über einen breiten Forstweg, bevor er in einen schmaleren Pfad übergeht. Hatte ich bis hier kaum eine Sicht, lichtet sich plötzlich der Nebel und ich erhasche einen Blick auf das, was die Landschaft so einzigartig macht: die weite Moorlandschaft des Unteren Segnesboden, durchzogen von kleinen Wasserläufen und eingerahmt von mächtigen Felswänden. 

Es ist einer dieser Momente, in denen man unweigerlich stehen bleibt und einfach nur staunt. Die Szenerie wirkt fast unwirklich, so als würde ich durch ein Gemälde wandern, das sich jede Sekunde verändert. 

Die Segnesböden sind nicht nur landschaftlich ein Highlight, sondern auch geologisch ein echtes Wunder. Hier verläuft die berühmte „magische Linie“, an der ältere Gesteinsschichten über jüngere geschoben wurden – ein faszinierendes Zeugnis der alpinen Gebirgsbildung. Kein Wunder also, dass dieses Gebiet Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Tektonikarena Sardona ist. 

Flims, Blick auf den unteren Segnesboden
Was für eine Szenerie, wenn man von oben auf den Segnesboden blickt
Blick über den unteren Segnesboden zu den Tschingelhörnern.
Die Tschingelhörnern mit der "magischen Linie" immer im Blick
Ich in der herbstlichen Landschaft
Ein unglaublich beeindruckende Natur, die im Herbst einen schönen Reiz hat.

Brücken, Wasserfälle und wilde Schluchten 

Vorbei am Wasserfall Segnas Sura folge ich dem rauschenden Flem talwärts. Über sieben unterschiedlich gestaltete Brücken – jede ein architektonisches Highlight – führt die Route vorbei an kleinen Wasserfällen, über tiefe Schluchten und durch schattige Wälder. 

Besonders faszinierend finde ich, wie sich der Weg ständig verändert: Mal laufe ich direkt am Bach entlang, spüre die feuchte Luft und das Rauschen ganz nah, mal führt der Weg hoch über dem Wasser, mit beeindruckenden Tiefblicken und dieser kleinen Portion Nervenkitzel. Kein Wunder, dass der Trutg dil Flem 2014 als schönster Wanderweg der Schweiz ausgezeichnet wurde.

 

Ankommen & Genießen 

Nach rund 1300 Höhenmetern bergab erreicht man Flims, wo sich ein Cappuccino auf der Sonnenterrasse mehr als verdient anfühlt. Wer es gemütlicher angehen möchte, kann einzelne Etappen auch mit der Gondel abkürzen. Der Weg ist wunderbar flexibel und für fast jedes Konditionslevel machbar. 

Lisa am rauschenden Flem
Immer wieder lädt die Natur direkt an der Flem ein um kurz Innezuhalten.
Brücke auf dem Wanderweg Trug dil Flem
"Über sieben Brücken musst du gehen..."
Blick in die Gumpen des Flusses
Gumpen, Wasserfälle und tiefe Schluchten

Wanderung durch das UNESCO-Welterbe Sardona nach Bargis 

Heute steht eine längere Tour auf meinem Plan. Eine Tour, die mich noch einmal ganz tief hineinführt in das, was die Region Flims-Laax-Falera so besonders macht: das UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona.
Eine Landschaft, die auf den ersten Blick vielleicht still wirkt, aber in Wahrheit unglaubliche Geschichten erzählt, die Millionen Jahre alt sind. Wenn du die stillere, ursprünglichere Seite von Flims entdecken möchtest, dann ist diese Wanderung genau das Richtige. 

Die Route ist Teil des mehrtägigen Segnes-Treks, einer sechstägigen Wanderung, die einmal quer durch dieses faszinierende Welterbe führt.  

Übersicht der Wanderung durch das UNESCO-Welterbe Sardona

Zeit

ca. 6 Stunden

Distanz

ca. 19 Kilometer

Höhenunterschied

700 Hm ↑ 1400 Hm ↓

Schwierigkeit

mittel

Anforderungen

Trittsicherheit

Startpunkt

Bergstation Nagens Sura alt. Segneshütte

Rast auf dem oberen Segnesboden
Schönere Pausenplätze gibt es wohl kaum, oder?!

Mit der Gondel ins Welterbe

Mit der FlemXpress-Gondel geht’s bequem hinauf zur Segnes Station, unweit der gemütlichen Segneshütte. Oben angekommen, schultere ich meinen Rucksack und stehe plötzlich inmitten völliger Stille. 

Der Weg führt zunächst in Richtung Unterer Segnesboden, ehe er langsam, aber stetig ansteigt zum Oberen Segnesboden. Kaum bin ich oben, öffnet sich ein faszinierendes Panorama: ein weites Hochmoor, durchzogen von zahllosen kleinen Wasserläufen, die sich wie silberne Fäden durch die Landschaft ziehen. 

Zwischen Tschingelhörnern und Martinsloch 

Ich folge dem Pfad entlang der westlichen Seite des Hochmoors. Zu meiner Linken fällt die Felswand steil hinunter zum Unteren Segnesboden ab, rechts liegen die sanften Flächen des Oberen Segnesbodens und direkt vor mir erhasche ich das bekannte Martinsloch, flankiert von den Tschingelhörnern. 

Das Martinsloch ist rund 20 Meter groß – und ein Ort, an dem die Natur zweimal im Jahr ihre ganz eigene Naturshow aufführt: Jeweils im März und September fällt die Sonne genau durch das Loch und beleuchtet die Kirche im Dorf Elm, ein Schauspiel, das seit Jahrhunderten die Menschen fasziniert. 

Ich bleibe kurz stehen, um diesen Ort auf mich wirken zu lassen. Hier oben spürt man, dass die Zeit anders vergeht. Vielleicht liegt es an der Weite, vielleicht an der Stille oder einfach daran, dass die Berge hier Geschichten erzählen, die älter sind als alles, was wir kennen. Kaum irgendwo ist mir das so bewusst geworden wie hier. 

Wanderaufstieg mit Blick auf die Tschingelhörner
Die Tschingelhörner mit dem Martinsloch
gut zu erkennen: die "magische Linie" und das Martinsloch
Blick auf den Oberen und unteren Segnesboden
links der Obere Segensboden und rechts der Untere Segnesboden

Über den Fuorcla Raschaglius ins Tal 

Der Weg führt weiter bergauf, vorbei an den letzten Grashalmen bis zum Fuorcla Raschaglius auf 2554 Metern. Der Wind ist kühl, und eine dünne Schneeschicht hat sich bereits über die Felsen gelegt – ein erster Gruß des Winters. Ich bin ganz allein hier oben, und genau das macht dies Tour für mich so besonders. Das Knirschen des ersten Schnees unter mir, das Rauschen des Windes, der mir hier oben um die Nase bläst und eine faszinierende Aussicht, die mir Gänsehaut beschert.

Der Abstieg nach Bargis zeigt sich dann wieder ganz anders: Zuerst über steiniges Gelände, später durch sanfte Hänge und schließlich hinein ins langgezogene Hochtal, das jetzt im Herbst bereits früh im Schatten liegt. Trotzdem ist es wunderschön: dieses Spiel zwischen Licht und Schatten, zwischen Herbstfarben und Schneetupfern. 

Abstieg in Richtung Barid Hochtal

Adaptive Wanderroute 

Eigentlich war diese Tour schon im Sommer geplant, aber ein heftiges Unwetter hat meine Pläne damals komplett durcheinandergebracht. Vielleicht sollte es genauso sein, denn im Herbst hatte diese Wanderung eine ganz besondere Stimmung. 

Ursprünglich wollte ich in der Mountain Lodge am Segnespass übernachten, doch die Hütte hatte natürlich jetzt im Herbst bereits geschlossen. Der Zustieg dorthin führt wahlweise von der Bergstation Nagens Sura oder der Alp Nagens über den Unteren Segnesboden hinauf Richtung Tschingelhörner und Martinsloch. 

Pinut Klettersteig – Nervenkitzel über Flims 

Wenn du Flims einmal aus einer völlig neuen Perspektive erleben möchtest, dann führt kein Weg am Pinut-Klettersteig vorbei. Er ist nicht nur der älteste noch begehbare Klettersteig der Schweiz, sondern auch ein echtes Abenteuer. Perfekt für alle, die trittsicher, schwindelfrei und offen für ein bisschen Nervenkitzel sind. 

Übersicht der heutigen Wanderung

Zeit

ca. 4 Stunden

Distanz

ca. 8 Kilometer

Höhenunterschied

870 Hm ↑↓

Schwierigkeit

Schöner Einsteigerklettersteig

Anforderungen

Trittsicherheit + Schwindelfreiheit<br /> Klettersteigset + Helm notwendig

Startpunkt

Fidaz

Aufstieg mit Herzklopfen

Am Morgen bringt mich der Ortsbus zur Haltestelle „Fidaz, Pinut“. Von hier geht es zunächst rund 30 Minuten zu Fuß bis zum Einstieg. Klettersteigset und Helm sitzen, und trotzdem spüre ich das vertraute Kribbeln im Bauch. In den letzten Jahren habe ich mir eine kleine Höhenangst zugezogen und die meldet sich jetzt natürlich direkt wieder. 

Ich blicke an der Felswand hoch, der Weg zieht sich steil nach oben, und für einen Moment frage ich mich, was mich da eigentlich geritten hat. Doch meine Begleitung Lisa vom Tourismusbüro lächelt nur und meint: „Der erste Teil ist der schlimmste – wenn du den geschafft hast, geht der Rest wie von selbst.“ 

Also los. 

Zwischen Felsen, Leitern und weichen Knien 

Schon die ersten Meter haben es in sich. Über Leitern, Tritte und Felsbänder windet sich der Steig immer weiter nach oben. Ich spüre, wie meine Beine ein bisschen zittern, ich mein Blick nach oben richte und gleichzeitig wächst mit jedem Griff auch das Vertrauen.  

Das Wetter zeigt sich an diesem Tag von seiner launischen Seite. Der Nebel sitzt hartnäckig und die Aussicht bleibt verborgen, ich kann kaum sagen, ob ich das gerade gut oder schade finden soll. Vielleicht hilft es, dass ich den Abgrund unter mir nicht sehe. Schritt für Schritt geht es weiter am Drahtseil entlang und ich merke, wie meine Angst langsam kleiner wird. Vorbei am „Meilerstein“, einer markanten Felsformation, öffnet sich kurz die Sicht, und ich kann für einen Moment erahnen, wie spektakulär dieser Ausblick an einem klaren Tag sein muss.
Ein alter Stollen, durch den man hindurchklettert, verleiht der Tour noch einen weiteren Kitzel.  

Auf dem Pinutklettersteig
Leitern, Stege und eine traumhafte Aussicht - immer mal wieder
Blick auf den Klettertsieg und Meilerstein
Imposant ragt der Meilerstein nach oben
ich im Klettersteig
Schwindelfrei sollte man unbedingt sein

Zwischenabschnitte mit Geschichte 

Der Pinut-Klettersteig in Flims ist in drei Etappen unterteilt. Zwischen den Steigpassagen führen kleine Pfade über grasbewachsene Terrassen, auf denen früher tatsächlich Bauern ihr Heu gemacht haben.  Wenn man hier steht, zwischen senkrechten Wänden und schmalen Wiesenbändern, kann man kaum glauben, dass Menschen diese kleinen Flächen einst bewirtschaftet haben. 

Oben angekommen 

Nach etwa zwei Stunden erreichen wir den höchsten Punkt des Klettersteigs. Ich habe tatsächlich geschafft und meine Höhenangst überwunden – fühlt sich super an.  Technisch ist der Steig nämlich recht einfach, aber dafür wird die Schwindelfreiheit definitiv immer wieder geprüft.
Der Abstieg zieht sich, führt aber durch wunderschönes Gelände – zuerst über Wiesen und Wald, dann hinunter ins Tal. Die Wolken haben wir auf der anderen Seite gelassen und der Blick reicht bis tief ins Bargis-Tal, das ich am Vortrag bereits zu Fuß erwandert habe – jetzt jedoch aus einer anderen Perspektive sehe.  

Unten in Bargis angekommen, gönne ich mir einen Moment Ruhe, bevor ich mit dem Bus zurück nach Flims fahre. 

(Kleiner Tipp: Mit der Gästekarte ist die Fahrt von „Fidaz, Waldrand“ bis „Fidaz, Kirche“ kostenlos. Für den Abschnitt von Bargis bis Waldrand brauchst du allerdings ein separates Ticket.) 

Blick auf den Meilerstein von oben
ein wunderschöner Steig zum Einstieg
Blick vom Klettersteig hinunter Richtung Flims
Ein Wechselspiel mit Aussicht und Nebel
Blick hinunter ins Bargistal
Traumhafte Ausblicke ins Bargistal

Übernachten in Laax: Das Me and All Hotel Flims, By Hyatt 

Nach einem Tag voller Abenteuer in den Bergen gibt es wohl kaum etwas Schöneres, als abends in ein gemütliches Hotel zurückzukehren, die Schuhe auszuziehen und einfach durchzuatmen. Genau dieses Gefühl hatte ich im me and all hotel flims. Das Hotel verbindet modernes Design, alpine Lässigkeit und urbane Coolness auf eine richtig gelungene Art.

Das Hotel liegt mitten im Zentrum von Flims und ist der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren. Schon beim Betreten fällt die stylische Lobby ins Auge: eine stylische Bar umgeben von warmen Materialien, stylischen Designstücken, gemütlichen Sitzecken und ein Hauch von Großstadtflair – nur eben in den Bergen. Sogar ein Kino gibt es hier. 

Die Zimmer sind wie auch der Rest des Hotels stilsicher eingerichtet. Besonders schön: der Ausblick auf die umliegenden Berge, der einen morgens direkt in Wanderstimmung bringt. 

Und wer so richtig entspannen möchte, kann sich in den großzügigen Wellnessbereich zurückziehen. 

Me and All Hotel Flims

Restaurant-Empfehlungen in Flims & Laax 

Riders Hotel, Laax Murschetg 

Wenn du auf moderne, nachhaltige Küche stehst, dann ist das Riders Restaurant im Riders Hotel ein absolutes Muss. Hier wird vegetarisch-vegan gekocht, mit einer Leidenschaft, die man auf dem Teller schmeckt. Du wirst hier selten nochmals dasselbe Gericht auf der Speisekarte finden, denn die Gerichte wechseln mit den Jahreszeiten.
Besonders cool: Das Riders Hotel arbeitet komplett ohne fossile Brennstoffe – die Energie stammt ausschließlich aus Wasserkraft und einer eigenen Photovoltaikanlage. Nachhaltigkeit, die nicht nur auf der Karte steht, sondern wirklich gelebt wird.
https://www.ridershotel.com/restaurant

Restaurant il Forno 

Manchmal braucht es einfach ein Stück Italien und das findest du im Restaurant il Forno in Flims. Die kleine Trattoria serviert hausgemachte Pasta, knusprige Pizzen aus dem Steinofen und klassische italienische Spezialitäten.
https://hoteldesalpes.ch/kulinarik/

PIZ – Soulfood with a view 

Im me and all hotel flims selbst erwartet dich das hauseigene Restaurant PIZ, das internationales Soulfood mit alpinem Twist serviert. Von Bowls über Burger bis hin zu kreativen vegetarischen Gerichten findest du hier alles, was Körper und Seele nach einem aktiven Tag brauchen.
https://stennaflims.ch/restaurants/piz/

LESETIPP

Wenn du noch mehr in Italien entdecken möchtest, dann findest hier hier noch mehr Inspiration.

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Praktische Tipps für deinen Aktivurlaub in Flims-Laax

Anreise und Mobilität nach Flims

Mit dem Auto:

Flims-Laax erreichst du bequem über die Autobahn A13.
Ab Zürich brauchst du rund 1 Stunde 45 Minuten, ab Chur nur etwa 30 Minuten.
Nach der Ausfahrt Reichenau führt die Strecke durch eine wunderschöne Berglandschaft – schon die Anfahrt ist also ein kleines Erlebnis. 

Mit dem Zug & Bus:

Wer lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, kommt ebenfalls problemlos ans Ziel. Ab München oder Deutschland fährst du am besten über St. Margrethen bis Chur.
Von dort bringt dich das Postauto im Halbstundentakt in rund 40 Minuten direkt nach Flims oder Laax. 

Mobilität vor Ort 

In Flims-Laax-Falera lässt sich dein Urlaub wunderbar ohne Auto gestalten, was nicht nur entspannter, sondern auch nachhaltiger ist.  

Das Postauto verkehrt regelmäßig zwischen Flims, Laax und Falera sowie viele Ausgangspunkte für Wanderungen und Aktivitäten. Mit der Gästekarte (die du beim Check-in in deiner Unterkunft erhältst), kannst du zahlreiche Verbindungen kostenlos nutzen. 

Ein weiteres Highlight ist der neue FlemXpress, das erste vollautomatische Gondelsystem der Welt, das nur bei Bedarf fährt: Du wählst dein Ziel und die Gondel kommt auf Knopfdruck und bringt dich dann zur gewählten Station. 

Beste Reisezeit für die Region Flims-Laax-Falera

Die Region Flims‑Laax‑Falera lädt sowohl im Sommer/Herbst als auch im Winter zu wunderschönen Naturerlebnissen ein. 

Frühling (Mai bis Anfang Juni) 

Wenn in den Tälern bereits die Wiesen blühen, liegt in den höheren Lagen oft noch Schnee. In dieser Übergangszeit kannst du bereits erste Wanderungen in tieferen Lagen rund um Flims oder Caumasee unternehmen. Perfekt, um die Natur beim Erwachen zu beobachten – allerdings sind viele Bergbahnen und hochalpine Wege zu dieser Zeit noch geschlossen. 

Sommer (Anfang Juni bis Mitte Oktober) 

Mit der Öffnung der Bergbahnen Anfang Juni startet die Hauptsaison für Wanderer, Biker und Naturliebhaber. Alle Touren, die ich gemacht habe, sind natürlich auch im Sommer richtig schön, wenn die Wiesen saftig grün sind und von den blauen Bächen durchzogen werden. Perfekt auch um sich nach der Aktivität in den schönen Bergseen oder Gumpen abzukühlen. 

Herbst (Mitte September bis Mitte Oktober) 

Meine Lieblingswanderzeit ist der Herbst. Dann wenn es ruhiger wird und sich die Landschaft in ein buntes Farbenmeer verwandelt. Allerdings kann es auch vorkommen, dass in höheren Lagen bereits Schnee liegt und manche Touren entsprechend angepasst werden müssen. Die Bahnen schließen meist Mitte Oktober – nach den Schweizer Ferien. 

Winter (Ende November bis Mitte April) 

Ab Ende November beginnt die Wintersaison mit Schneesicherheit und einem umfangreichen Pisten- und Freestyleangebot. Wer Skifahren oder Snowboarden liebt, ist bis etwa April bestens versorgt 

Sprache

In Flims-Laax-Falera zeigt sich eine spannende sprachliche Vielfalt. Während Deutsch in Flims vorherrscht, ist in Laax und Falera Rätoromanisch (Sursilvan-Dialekt) eine offizielle Landessprache. 

Dennoch: In der gesamten Region kommst du problemlos mit Deutsch weiter. 

Wegmarkierung und Orientierung 

In Flims-Laax-Falera ist Orientierung besonders gut gelöst: 

  • Die Wander- und Bergwege sind gut ausgeschildert, sowie auf Karten und digitalen Plattformen gut recherchierbar. 
  • Bei den Bergbahnen und Busstationen findest du übersichtliche Beschilderung und Hinweise.
     

Mein Tipp: Lade dir vor deiner Tour dennoch eine GPX Datei oder offline Karte herunter – so bist du immer sicher unterwegs. 

Beschilderung in Flims-Laax

Mein Fazit: Ich komme wieder 

Flims-Laax-Falera hat mich auf meiner Reise komplett begeistert. Die Region bietet eine perfekte Mischung aus beeindruckender Natur, abwechslungsreichen Aktivitäten und der Möglichkeit, einfach mal die Seele baumeln zu lassen. 

Für alle, die Natur, Aktivität und ein bisschen Abenteuer lieben, ist Flims-Laax-Falera ein perfektes Reiseziel. Ich selbst weiß jetzt schon: Ich komme definitiv wieder! Vielleicht ja schon im kommenden Winter… 

*Ich durfte die Wanderungen im Rahmen einer Kooperation mit der Flims Laax Falera Management AG erkunden. Alles, was du jedoch in diesem Artikel liest, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und Meinungen. 

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Ich bin Lisa. Weltenbummlerin, Abenteuerjunkie, Bergliebhaberin und vieles mehr. Wandern ist meine Leidenschaft und so versuche ich so viel Zeit wie möglich in der Natur zu verbingen.

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